Godogeiko Amorbach 2022

Dieses Jahr folgten wir mit sieben Teilnehmern der Einladung vom befreundeten Dojo Amorbach zum jährlichen Godogeiko im schönen Odenwald. Karatekas aus den regionalen Dojos waren angereist, dazu wir, aus dem 300 km entfernten Neuss. Der Lehrgang wurde, wie zuvor, von Tokio Funasako Hanshi 9. Dan, zusammen mit Siggi Schork, 4. Dan, geleitet, zudem ergänzte Shotokan Meister Veli Sanli, 5. Dan, vom Kodokan Dojo in Wörth den Trainerstab. Zu Beginn des ersten Trainings widmete sich Sensei Funasako den teilnehmenden Kindern – beeindruckend, wie er den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder spielerisch in Karateübungen einfließen ließ, wobei der Spaß offensichtlich war. Unterdessen war bei vielen Lehrgangsteilnehmern die Freude groß, sich endlich wiedersehen und gemeinsam trainieren zu können.

Nach der Begrüßung ließ es sich der Großmeister nicht nehmen, alle Aufwärm- und Gymnastikübungen selber anzuleiten, wobei dem ein oder anderen schnell klar wurde, nicht alle Vorgaben erfüllen zu können (auch Demut ist durchaus ein Lernziel).

Bevor es in die Trainingseinheiten ging, haben wir uns nochmal aufgestellt: Brigitte, seit Jahren Mitglied des Karatevereins Amorbach, wurde für ihren Einsatz für das Karate der 1. Dan verliehen. Eine große Freude für die Geehrte, begleitet von viel Beifall.

Nun folgte eine längere Lerneinheit Kururunfa mit Bunkai für alle erwachsenen Kyu- und Dan-Grade. Sensei Siggi legte dabei besonderen Wert auf das Üben der einzelnen Sequenzen und so die Kata sukzessiv aufzubauen. Für die Kyu-Grade war es eine Kostprobe, für die Danträger Pflichtprogramm. Das Training wurde dann unter Anleitung von Sensei Funasako mit Partnerübungen (Angriff, Abwehr, Nage-Waza) fortgesetzt, wobei die gelernten Techniken später mit angelegten Schutzwesten „in die Vollen“ gingen. Darüber hinaus lud uns Sensei Sanli ein, mit uns die Shotokan-Kata Meikyo zu üben. Für die meisten Goju-Ryu-Karateka völliges Neuland, aber durchaus verständlich erklärt und praktikabel umgesetzt, z.B. kommt hier der Kokutsu-Datchi vor – für Shotokan Karateka Tagesgeschäft, für uns ungewohnt und wir danken Sensei Sanli für diesen interessanten Einblick. Wer dann noch Energie übrig hatte, konnte beim Keri-Pratzentraining bei Sensei Funasako höchstpersönlich seinen Dampf ablassen; Raimondo- das war für alle sehr beeindruckend. Am Abend erwartete uns ein gemeinsames Grillfest, zu dem alle Lehrgangsteilnehmer eingeladen waren und wir fühlten uns daheim unter Freunden.

Am nächsten Morgen, mehr oder weniger ausgeschlafen, trafen wir Neusser uns zum Frühstück im Hotel Emich’s um dann gestärkt das neue Training aufnehmen zu können. Auch jetzt standen zunächst die Kinder im Mittelpunkt des Trainings, wobei dieses auf die Interaktion mit den langen hallentypischen Bänken ausgerichtet war, in das wir Erwachsenen allmählich integriert wurden. Jetzt galt es, u.a. verschiedene Kihon (Ido) und Kraft-Techniken auf und um der Bank zu zeigen, wobei Kraft, Koordination und Geschicklichkeit gefragt waren. Schweißtreibend so aufgewärmt, durften dann die vereinzelten Kyu- und Dan-Grade ihre höchsten Katas zeigen, unter dem kritischen Auge von Sensei Funasako, der detaillierte Verbesserungen aufzeigte. Zu guter Letzt folgten Yakusoku- Kumite und Kumite mit den Schutzwesten. Nach dem Abgrüßen bedankte sich Sensei Funasako bei allen Teilnehmern, verbunden mit dem Wunsch, sich im nächsten Jahr wiederzusehen. Zum Abschied trafen wir uns im Biergarten der Traditionsgaststätte Etzel zum Mittagessen und konnten so das Wochenende gemeinsam ausklingen lassen.

Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei allen Amorbachern Trainingskameraden für Eure wunderbare Gastfreundschaft.