Godogeiko 2017

Am 15.07. um 8 Uhr haben wir uns auf den Weg nach Amorbach gemacht. Dort hatten wir die lang ersehnte Gelegenheit gemeinsam mit Tokio Funasako 9. Dan Hanshi zu trainieren. Im Jahre 1968 wurde er zusammen mit den beiden anderen Sensei Ogawa und Koda von Gogen Yamaguchi persönlich nach Deutschland gesendet um das Goju-Ryu wie es im Tokio Goju-Kai unterrichtet wird zu verbreiten. Toshio Koda ging nach München, Kiyoshi Ogawa nach Düsseldorf und Tokio Funasako nach Heilbronn.

Nachdem wir unseren Schlafwagen am Bahnhof Amorbach erreicht hatten, machten wir uns direkt auf den Weg ins Dojo des Goju-Ryu Karatevereins Amorbach. Dort angekommen hatte man leicht romantisierend das Gefühl im "Gartendojo" von Meister Miyagi zu sein. Direkt neben dem Dojo welches in einem Flachdach Bungalow beheimatet ist, befindet sich eine Wiese mit Schafen. Es fehlten nur noch die Reben für den Obst und Gemüseanbau. Um 13 Uhr pünktlich begann das Training mit lockerem Einlaufen.

Da wurde schon klar dass das Dojo mit über 40 Teilnehmern seine Kapazitätsgrenze erreicht hatte, unser Verein alleine glänzte mit 18 Teilnehmern. In der anschließenden Gymnastik wurde der Körper anhand verschiedener Gangarten erstmal aktiviert, gehen auf den Fußballen, Ferse, Innenkannte und Außenkante. Es folgten verschiedene Kihon-Übungen, manchmal aus besonderen Positionen/Ständen wie dem Kniestand. Später Kihon-Ido und Yakusoku-Kumite (Partnerübungen) mit unterschiedlichen Zielsetzungen. Nach dem ersten anstrengenden Training gingen wir dann gegen 15 Uhr in eine verdiente kleine Pause.

Nachdem unser Wasserhaushalt wieder aufgefüllt und unser Körper wieder belastungsfähig war begann das zweite nicht minder anstrengende Training unter den fordernden Augen von Sensei Funasako der selber durch eine harte Karateschule gegangen war. Trotzdem wurde während des Training auf Alter, Verletzungen und besondere Einschränkungen Rücksicht genommen. Denn Karate-Do ist nicht nur für junge und kerngesunde Menschen gedacht.

Gegen 17 Uhr waren wir dann alle nassgeschwitzt und freuten uns auf die wohlverdiente Dusche danach. Eine Lebensfrohe Gesellschaft von kleinen Kindern, Familienangehörigen und wartenden Hunden empfing uns vor dem Dojo. Nach einem Intermezzo in unserem vorübergehenden Nachtquartier kamen wir zurück, in den Grünbereich hinter dem Dojo. Dort empfingen uns die Trainingskameraden aus Amorbach mit einem perfekt organisierten Gartenfest. Ein großes Zelt, mehrere Bierzeltgarnituren, eine Grillstation sowie ein prall gefüllter Kühlschrank empfingen uns. Es gab alles was das Herz begehrt: Gegrilltes, Vegetarisches, Salate, Erfrischungsgetränke, sowie Bier und Anderes für die Großen. Es folgte ein schöner, geselliger und lustiger Abend mit vielen guten Gesprächen rund ums Karate-Do.

Auch der 16.07. hielt für unsere Karateka noch überraschendes bereit. Die Gekisei-Dai Kata wurde für uns auf bisher unbekannte Art und Weise durchgeführt. Zuerst wird die Kata langsam und mit deutlich hörbarer Atmung durchgeführt (Seido-Ho), dann extrem schnell (Gosoku) und danach alle Techniken im Stand (Kihon). Dann wurde Uke gegen verschiedene Techniken ohne direkten Kontakt geübt. Gegen Ende des Trainings wurde eine Schutzausrüstung angelegt, einige von uns durften den sogenannten Krötenpanzer anziehen. Vor starken Zuki`s gegen diesen hat uns Sensei Funasako gewarnt. Er selber hat dann einige sehr starke Tritte gegen diese unverwüßtliche Panzerung durchgeführt.

Alle Karateka des Gojukan Neuss e. V. die an diesem ganz besonderen Lehrgang teilnehmen duften bedanken sich ganz herzlich bei Sensei Funasako, Siggi Schork, Matthias Haas und allen anderen Amorbachern für dieses unvergessliche Wochende.

Jochen Xenos

Hier finden Sie noch einige Bilder zu dem Lehrgang.