Die Senpai des Gojukan Dojo

Die japanische Gesellschaft lebt seit Jahrhunderten in festen Strukturen. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Die Einteilung in Klassen, Gruppen und den dazu bestehenden Hierarchien erfolgt bereits in der Kindheit. Der soziale Status ist für die meisten Japaner von großer Bedeutung. Auch in den alten Kampfkünsten wie z. B. Judo, Aikido und Karate-Do findet man ein dementsprechendes striktes Regelwerk. Alle darin befindlichen Personen, Handlungen, Umstände und Techniken sind in ihrer eigenen Fachterminologie beschrieben. Begriffe wie Sensei, Dojo und Senpai gehören von Anfang an dazu.

Senpei, Sempai oder Senpai bedeutet so viel wie „jemand der schon länger dabei ist“. Bezeichnet im Beruf jemand, der schon länger in der Firma ist und sich besser mit den Abläufen im Unternehmen auskennt. In den Kampfkünsten denjenigen, der auf dem entsprechenden Weg bereits Erfahrungen gesammelt hat. Dem Senpai kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Er ist nicht nur Vorbild sondern oftmals direkter Ausbilder der neuen Schüler (Kohai). Streng genommen ist ein Gelbgurt der Senpai eines Weissgurtes. In der Praxis kommt die eigentliche Senpai-Rolle jedoch den Braun- und Schwarzgurten zu. Sie sind die Mittler zwischen dem lehrenden Meister, dem Sensei und den restlichen Farbgürteln.

Im Gojukan Dojo begehen wir diese Tradition in besonderer Weise. Bei uns geht es nicht um eine militärische Rangordnung. Vielmehr um ein vom Herzen getragenes Miteinander, welches von Vertrauen und Respekt geprägt ist und das über Jahre gewachsen ist. Seit unserer Gründung im Jahre 2000 haben mehrere Karateka diese besondere Würdigung erhalten. Es wurden folgende Mitglieder geehrt (Name, aktueller Grad, ZertifikatNummer).

Die Mitglieder des Gojukan Dojo gratulieren herzlich. Das Bild zeigt unseren Dan-Träger Tobias Wolff zusammen mit seinen Trainingskameraden nach Erhalt seiner Senpai-Urkunde mit unserem Sensei.

Jochen Xenos

img/001.jpg img/002.jpg