Akihito Yagi 8. Dan Kyoshi

Vor einigen Jahren haben wir auf einer Vereinsweihnachtsfeier den Film Kuro Obi gesehen. Das Besondere an diesem Film ist, dass beide Hauptdarsteller echte Karate Sensei sind: Tatsuya Naka vom Shotokan und Akihito Yagi vom Goju-Ryu. Bei meinen Recherchen zu Sensei Yagi kam heraus dass er der Enkel des berühmten Meitoku Yagi ist, der seinerseits zu den wichtigsten Schülern des Goju-Ryu Gründers Chojun Miyagis auf Okinawa zählt. Im Prinzip das Pendant von Gogen Yamaguchi vom japanischen Festland. Beide waren auch gute Freunde. So kam die Idee auf Akihito Yagi einmal persönlich zu begegnen. Bereits im März 2015 hatte unsere Sabine in Dresden Gelegenheit im Rahmen eines großen Shotokan Lehrgangs Sensei Naka zu treffen. Ungefähr zu dieser Zeit kontaktierte ich den Generalsekretär der IMGKA (International Meibukan Goju-Ryu Karate-Do Association) in Kanada und erkundigte mich nach zukünftigen Lehrgängen von Sensei Yagi. Zu meiner Überraschung hatte man mich nicht vergessen, denn im April 2018 bekam ich eine erfeuliche Nachricht vom Tschechischen Präsidenten Jiří Matouš.

Am 26. und 27. Mai kommt Akihito Yagi Sensei nach Sokolov früher Falkenau an der Eger in die Tschechische Republik. Um einen stressfreien Beginn zu haben sind wir Rosemarie, Sabine und ich bereits am Freitagmorgen losgefahren. Denn schon am Abend waren wir mit den dortigen Karateka zu einem Abendessen im lokalen Steakhaus verabredet. Was wir nicht wussten war, dass nur Jiří, einer seiner Schüler und Akihito Yagi Sensei dort auftauchen werden. Mit einem so persönliches Abendessen hat keiner von uns gerechnet. Bei dem sehr leckeren Abendessen und kurzweiligen Gesprächen konnten wir sechs uns dann auf den Lehrgang an den kommenden zwei Tagen freuen.

Der Lehrgang startete mit den 12 klassischen Goju-Ryu Kata und Sanchin war die Erste. So beginnt auch der Film Kuro Obi. Interessant war, das die beiden Kihon Kata Sanchin & Tensho im sogenannten Meibukan Goju-Ryu etwas anders ausgeführt werden. Nur in Videos hatten wir bisher das Ende beider Kata mit dem Stich in die Augen aus der Mawashi-Uke Haltung gesehen. Später wurden dann Elemente aus der Sepai aufgegriffen und besonders angesprochen. Sensei Yagi hat sich alles genau angeschaut, natürlich auch unsere etwas anderen Ausführungen. Im zweiten Teil wurden Partnerkombinationen geübt die ständig in der Höhe wechselten. JoChuGe, GeJoChu, ChuGeJo usw. Nicht so einfach wenn die Kommandos sich ständig ändern. Diese superschnellen Kombinationen sind auch wieder etwas typisch für das Meibukan. Es folgten die in Okinawa sehr beliebten Kote-Kitae Übungen die je nach Partner die Arme und Beine mehr oder weniger beanspruchen.

Danach gings ins Hotel um uns frisch zu machen für die geplante Sajonara Party. Uns erwartete ein tolles Buffet mit vielen Köstlichkeiten sowie eine sehr aufmerksame Bedienung die keine Wünsche offen lies. Das zentrale Thema am Sonntag war die Kata Tenshi, eine der 5 sogennanten Meibuken Kata die in den 70er und 80er Jahren von Meitoku Yagi kreiert wurden. Auch Tensho und Gekisai-Dai-Ichi wurden ebenfalls noch bearbeitet. Vor der Verabschiedung setzten wir uns alle in einem Kreis zusammen und konnten falls vorhanden unsere Fragen stellen. Als Abschiedsgeschenk wurden den teilnehmenden Damen ein Stück Seife und den anwesenden Sensei eine Kerze gestaltet aus dem Meibukan Zeichen überreicht. Auch wir waren gut vorbereitet und hatten unsere begehrte Dojo-Nadel mit der Yamaguchi Faust für Jiří Matouš und Yagi Sensei dabei. Unser Dank gilt Jiří und allen anwesenden Meibukanern für die Herzlichkeit mit der wir begrüßt wurden. Sie sind zu jeder Zeit bei uns willkommen.

Jochen Xenos

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